Woher kommt das Konzept der FAU Berlin?

Es war einmal…
Unser Ansatz ist nicht neu, sondern hat Tradition. Er entstand im 19. Jahrhundert und heißt Anarchosyndikalismus. Damit gemeint ist die Idee revolutionärer Basisgewerkschaften. Man kann sie als Gegenmodell sowohl zu reformistischen Gewerkschaftskonzepten als auch zum autoritären Partei- und Staatssozialismus verstehen. Mitte des 20. Jahrhunderts fast verschwunden, erstarkte die Idee zuletzt wieder, etwa in Frankreich, Spanien oder Schweden.

Gegen den Trend zur Monotonie
Der Gewerkschaftsgedanke wird in Deutschland fast ausschließlich mit der DGB-Zentralgewerkschaft verbunden, wohingegen in anderen Ländern ein gewerkschaftlicher Pluralismus bekannt ist. Doch auch in Deutschland gab es einst eine relativ starke syndikalistische Bewegung, die schließlich im Kampf gegen den Faschismus aufgerieben wurde. Die 1977 gegründete FAU versucht, diese Tradition wiederzubeleben.

Eine kleine Renaissance
Seit einigen Jahren gibt es auch in Berlin eine FAU. 2003 eröffnete sie erstmals wieder ein anarchosyndikalistisches Gewerkschaftslokal – 70 Jahre nach der Schließung solcher Einrichtungen durch die Nazis. In den vergangenen Jahren wuchs die Gewerkschaft und konnte erste Erfolge in Arbeitskämpfen erzielen, insbesondere in prekären Bereichen. Sie engagierte sich zudem erfolgreich gegen die Einschränkung von Gewerkschaftsfreiheiten.