Gruppe für Mitglieder, die in der Sexarbeit tätig sind

Kontakt zur Sektion

Mail: faub-sexwork@fau.org

Bitte kontaktiere uns per E-Mail, wenn du zum ersten Mal an unseren Treffen teilnehmen möchtest.

Die Sexarbeiter*innen Sektion der FAU Berlin ist eine Plattform für Sexarbeiter*innen, um sich zu organisieren, Strategien zu entwickeln, zu mobilisieren und für unsere Interessen zu kämpfen, sowie Solidarität und Bewusstsein unter den Mitgliedern und in der Gesellschaft aufzubauen.

Die Sektion ist ein Raum nur für Sexarbeitende, aber wir sind in ständigem Austausch mit anderen Arbeiter*innen der FAU. Darüber hinaus sind wir eng mit anderen Gruppen vernetzt, die sich mit Sexarbeits- spezifischen Themen befassen, wie etwa Entkriminalisierung, aber auch Themen die andere Arbeiter*innen betreffen, wie Rassismus, Transphobie Mehrfachdiskriminierung, Probleme mit Papieren oder Gewalt. 

 

Kämpfe der Sex Worker

Leider sind Sexarbeiter*innen immer noch eine marginalisierte Gruppe. Neben Kämpfen am Arbeitsplatz und rechtlichen, strukturellen und institutionellen Hindernissen, sind Stigmatisierung und Diskriminierung Probleme, die uns ständig begleiten. Da Menschen, die in der Sexarbeit tätig sind, in unterschiedlichen Realitäten leben und arbeiten, ist ein intersektionaler Ansatz erforderlich, um unsere Probleme anzugehen. Sexarbeit wird oft nicht als “richtiger” Beruf anerkannt, und daher wird uns oft das Recht abgesprochen, uns gewerkschaftlich zu organisieren. Mit der Sektion Sexarbeit in der FAU Berlin brechen wir jedoch mit dieser Tradition der Isolation.

 

Sexarbeit ist Arbeit

Der Kampf für die Rechte von Sexarbeitenden beginnt damit, dass anerkannt wird, dass wir Arbeiter*innen sind. Erst dann können wir anfangen, für unsere Rechte, unsere Sicherheit und ein besseres Leben zu kämpfen. Diese Anerkennung sagt nichts darüber aus, ob diese Arbeit “gut oder schlecht” ist, sondern, dass die Autonomie der Arbeiter*innen, ihre Macht und die Verbesserung unserer Arbeits- und Lebensbedingungen im Mittelpunkt unserer Kämpfe stehen.

 

Nichts über uns ohne uns

In der öffentlichen Diskussion über Themen, die uns direkt betreffen, sind Stimmen von Sexworker*innen selbst selten vertreten. Es ist üblich, dass wir “stimmenlos” gemacht werden, während andere über uns, aber nie mit uns, sprechen. Als Sektion vertreten wir (nur) uns selbst und nehmen uns den Raum, den wir brauchen und der uns zusteht. Denn wir sind der Meinung, dass Entscheidungen letztlich nur von denjenigen getroffen werden sollten, die direkt davon betroffen sind.

 

Überwindung von Isolation und Angst

Die gesellschaftliche und institutionelle Stigmatisierung führt dazu, dass sich viele Kolleg*innen nicht outen wollen oder können. Dies führt zu noch mehr Isolation in oft eh schon prekären Verhältnissen. Dieser Situation wollen wir durch unsere Sektionsarbeit entgegenwirken und legen dabei stets Wert auf Anonymität und Diskretion. Der Schutz unserer persönlichen Daten ist enorm wichtig und darum lehnen wir auch die Registrierung von Sexarbeiter*innen ab, wie sie derzeit im Rahmen des Prostitutionsschutzgesetzes erfolgt. Natürlich birgt die gewerkschaftliche Organisierung ein zusätziches Risiko, dennoch wollen wir gemeinsam und solidarisch für Verbesserungen kämpfen, uns gegenseitig unterstützen und schützen.

 

Was sind unsere Ziele?

  • wir wollen eine starke Basis mit vielen Sexarbeitenden aus verschiedenen Branchen schaffen
  • wir wollen selbstorganisiert und selbstbestimmt arbeiten
  • wir wollen uns Freiräume nehmen, wo es nötig ist, mitreden und mitgestalten, nicht nur am Arbeitsplatz, sondern auch in der Kampagne für die Abschaffung von Sondergesetzen.
  • über Arbeitskämpfe hinaus engagieren wir uns für die Community und Self-Care.


Wir sind bestrebt, unsere Ziele, Analysen und Praktiken regelmäßig zu überprüfen und anzupassen.

 

Wer kann bei uns mitmachen?

Unabhängig davon, welche Art von Sexarbeit du machst und ob du registriert bist oder nicht: Du bist bei unseren Sektionstreffen herzlich willkommen! Bitte kontaktiere uns per E-Mail, wenn du zum ersten Mal an unseren Treffen teilnehmen möchtest.
Wir sind eine gewerkschaftliche Basisorganisation, was bedeutet, dass Chef*innen, Manager*innen, Besitzer*innen von Studios oder Bordellen oder Personen, die im Staatsdienst beschäftigt sind, von unseren Treffen ausgeschlossen sind.

Unsere Treffen finden in der Regel auf Englisch statt. Bei Bedarf können wir übersetzen.


Mehr Infos:

hier geht’s zum Manifest der Sektion Sexarbeit