In der Diskussionsveranstaltung ging es um die Entwicklungen in der Medienbranche aus Sicht der Lohnabhängigen, deren Situation und die Möglichkeiten kollektiver Ansätze gehen. Dazu haben wir VertreterInnen verschiedener Berufsgruppen aus der Branche eingeladen. Mit: Dagmar Melzer (Freienvertretung | Deutsche Welle), Jan Tölva (Journalist, Autor und Blogger), Ka Schmitz (freie Illustratorin) und Markus Heinze (Verlagsarbeiter | Vertrieb). Moderation: Julia Hoffmann (Jungle World).

Es stellt sich die Frage, wie sich der allgemeine Umbruch in der Branche auf die MedienarbeiterInnen auswirkt. Unverkennbar sind einige Medienbetriebe mit sinkenden Auflagen und/oder Einnahmen konfrontiert, werden Redaktionen immer kleiner und bauen Verlage Personal ab. Festanstellungen werden zur Rarität, der ohnehin hohe Anteil an FreiberuflerInnen nimmt weiter zu. Was bedeutet das konkret für die Medienschaffenden, ihre Planungssicherheiten, ihre soziale Absicherung, ihre Verhandlungsposition, ihre kollektive Bindungen und Standards? Was hat es mit der „Digitalisierung“ und der sog. „Medienkrise“ auf sich, wohin geht die Reise, was steht noch zu befürchten?

Für Gewerkschaften stellt gerade der hohe Grad an Freiberuflichkeit eine besondere Herausforderung dar. Denn durch die Vereinzelung an den „virtuellen Arbeitsplätzen“ werden gemeinsame Prozesse erschwert. Daher stellt sich auch die Frage nach kollektiven Ansätzen, die Freelancer und Festangestellte zusammenbringen, nach Methoden, mit denen rechtlose MedienarbeiterInnen geschützt und die Position von allen gestärkt werden können. Welche Erfahrungen gibt es diesbezüglich, wo sehen erfahrene Medienschaffende dringenden Handlungsbedarf und wo mögliche Ansatzpunkte? Ferner interessiert, wie sich die Entwicklungen mit den Qualitätsansprüchen von kritischen Medienschaffenden vertragen und wie sie ihre Rolle im Mediengeschäft sehen. Auch die Bedeutung von Medienkollektiven steht zur Diskussion.

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