Gewerkschaft anderen Typs
Für uns hört die Gewerkschaftsarbeit mit der Arbeitswelt nicht auf. Denn was nutzen uns höhere Löhne, wenn zugleich die Miete steigt? Was unsere betrieblichen Rechte, wenn wir erwerbslos sind? Was mehr Freizeit, wenn uns das Essen krank macht? Was Quotenregeln, wenn Diskriminierungen im Alltag anhalten? Diese Bereiche müssen mit der Arbeitswelt zusammengedacht werden. Wir haben daher ein umfassendes Verständnis von Gewerkschaft.
Auf ein neues Level!
Wir organisieren uns, um für bessere Lebensbedingungen zu kämpfen. Das gilt auch für die sozialen Bereiche jenseits der Betriebe. Mietersektionen etwa könnten die Macht von MieterInnen bündeln und offensiv gegenüber Hausverwaltungen kollektive Standards durchsetzen. Ähnliches ist auf anderen Feldern mit spezifischen Problemen denkbar, etwa dem von Erwerbslosen, von Jugendlichen, von MigrantInnen oder im Reproduktionsbereich.
Ein ganzheitlicher Ansatz
Das Konzept der „gewerkschaftlichen Sozialorganisation“ ermöglicht es, Forderungen, Aktivitäten oder Umgestaltungen in verschiedenen Bereichen abzustimmen und Synergieeffekte zu nutzen. Es ist auch eine Antwort auf individualisierte und flexible Arbeits- und Lebensverhältnisse. Denn durch eine Organisierung entlang der sozialräumlichen Ebene können auch vereinzelte Lohnabhängige besser Anschluss an die Gewerkschaft finden.