Wie bezieht die FAU Berlin den Konsumbereich ein?

Druck von zwei Flanken

Konsum und Produktion sind zwei Seiten einer Medaille: Lohnabhängige produzieren zu schlechten Löhnen Waren, die Lohnabhängige zu überteuerten Preisen konsumieren. Das Ausbeutungsverhältnis ist somit doppelt flankiert. Doch so wie aus der kollektiven Organisierung als ProduzentInnen ökonomische Gegenmacht entsteht, so bietet auch die Organisierung als KonsumentInnen Potentiale.

Den Spieß umkehren

Gewerkschaften sollten diesem Sachverhalt Rechnung tragen und die Konsumseite in ihre Strategie einbeziehen. So kann die Macht von KonsumentInnen ergänzend in Arbeitskämpfen eingesetzt werden, etwa in Form von Boykotts oder Konsumstreiks. Damit wird der „Arbeitgeber“ doppelt unter Druck gesetzt. Eine Gewerkschaft, die KonsumentInnen dauerhaft in ihr Handeln einbezieht, kann solche Methoden besonders effektiv gestalten.

Eine solidarische Umarmung

Auch die Interessen von KonsumentInnen selbst sollten Berücksichtigung finden. So kann die Gewerkschaft ihre betriebliche Macht dazu nutzen, qualitative Standards und niedrigere Preise für Produkte und Leistungen einzufordern. Sogar Konsumorganisationen sind in der FAU Berlin perspektivisch denkbar, insbesondere im Zusammenhang mit Kollektivbetrieben. Von einer solchen Verbindung können alle Beteiligten nur profitieren.