
Wir haben eine Kundgebung vor dem NH Hotel in der Friedrichstraße organisiert, um Solidarität mit unserer Schwestergewerkschaft CNT Barcelona zu zeigen. Am Samstag vor drei Wochen haben wir gemeinsam mit vielen Unterstützer:innen auf die Situation aufmerksam gemacht. Seit 2024 kämpfen die Kolleg:innen dort für bessere Arbeitsbedingungen bei NH Hotels – und haben bereits wichtige Erfolge erzielt.
Auf neue Forderungen wie faire Löhne, eine Zulage bei Kassenfehlbeträgen und kostenlose Parkplätze reagierte das Unternehmen jedoch mit Einschüchterung und der Entlassung aktiver Gewerkschafter:innen. Diese Repressionen können nicht unbeantwortet bleiben.
Wir stehen an der Seite unserer Genoss:innen der CNT – heute und weiterhin. Ein Angriff auf eine:n ist ein Angriff auf alle.
Hier ist die Rede, die wir vor Ort gehalten haben:
Wir stehen hier in Solidarität mit den Arbeiter:innen von NH Hotels, die im vergangenen Jahr eine Sektion in unserer Schwesterngewerkschaft CNT Barcelona gegründet haben, um für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Das Unternehmen reagierte von Anfang an mit einer feindseligen, gewerkschaftsfeindlichen Haltung. Trotz dieser Repressionen konnten die Beschäftigten wichtige Verbesserungen durchsetzen: die Umwandlung befristeter in unbefristete Verträge, feste Quartalspläne und Jahreskalender zur besseren Planbarkeit des sozialen und familiären Lebens sowie die Anrechnung von Schichtwechselzeiten als Arbeitszeit.
Doch der Kampf ist noch nicht vorbei. Seit November 2024 erneuerte die CNT ihre Forderungen nach fairen Lohnerhöhungen, die Inflation und Unternehmensgewinne berücksichtigen, einer Zulage bei Bargeldmangel, damit Beschäftigte Kassenfehlbeträge nicht aus Trinkgeldern ausgleichen müssen, und kostenlosen Parkplätzen als grundlegende Unterstützung.
Nach gescheiterten Verhandlungen entließ das Unternehmen am 20. Dezember 2024 zwei aktive Mitglieder der Gewerkschaftssektion – darunter den Gewerkschaftsdelegierten. Diese union-busting-Angriffe werden wir nicht hinnehmen.
Als Reaktion haben unsere Genoss:innen in Barcelona den Konflikt ausgeweitet. Inzwischen gibt es Aktionen in ganz Spanien – in Madrid, Salamanca, Valladolid, Gijón, im Baskenland, in Pamplona – und sogar im argentinischen Córdoba.
Deshalb stehen wir heute als FAU Berlin hier vor dem NH Hotel in Mitte. Wir solidarisieren uns mit unseren Genoss:innen und fordern die Wiedereinstellung der entlassenen Arbeiter:innen. Ein Angriff auf eine:n ist ein Angriff auf alle.
Zum Abschluss möchten wir die Worte der in der CNT Barcelona organisierten NH-Beschäftigten teilen:
Wieder einmal sind wir als Beschäftigte von NH Hotels gezwungen, uns den Missständen dieses Unternehmens entgegenzustellen. NH verkauft seinen Kund:innen ein Bild von Eleganz und Komfort, doch in Wirklichkeit beruht das Geschäftsmodell auf der Ausbeutung des Personals. Während die Gewinne Jahr für Jahr steigen und Manager Boni erhalten, werden Arbeiter:innen bis zur Erschöpfung ausgepresst und zum Gehen gedrängt. Die Arbeitsbelastung wächst jährlich – aber die Löhne sind unverändert.
In einer Stadt, in der die Mieten explodieren und Wohneigentum für die meisten unerreichbar ist: Wie sollen wir als Hotelangestellte leben? Wie kann es normal sein, dass wir trotz Arbeit unsere Grundbedürfnisse nicht decken können? Gewerkschaftliche Organisierung ist der einzige Weg, Missstände zu bekämpfen und Verbesserungen zu erkämpfen. Der Firma muss klar sein: Wir bleiben standhaft, so lange es nötig ist, um all unsere Forderungen durchzusetzen.
Weitere Solidaritätsaktionen in Spanien und weltweit:
