In beiden deutschen Staaten gab es Neo­na­zismus, Rassismus und Antisemitismus. Sie bilden die historischen Vo­raussetzungen dafür, dass es in der Gegenwart zu den brandgefährlichen gesellschaftspolitischen Ver­hält­nissen kommen konnte.

Einer der wichtigsten Ausgangspunkte für diese Entwicklung, war die in beiden deutschen Staaten gescheiterte Entnazifizierung. Seit der Vereinigung der beiden deutschen Staaten haben, nach staatlichen Angaben, mehrere hunderttausend rechte Propaganda- und Gewaltstraftaten stattgefunden. Es gab mehrere hundert Tote, Tausende Verletzte und über 3000 gewalttätige Angriffe auf Wohnheime. Der An­teil der Täter stammt überpro­portio­nal (4:1), d. h. gemes­sen an der Zahl der Ein­wohner, aus den neuen Bundesländern im Osten. Diese Struktur lässt sich ebenfalls in Berlin feststel­len, wenn man die Berliner Bezirke im Os­ten und im Westen vergleicht und spiegelt sich auch im Wahlverhalten der Bevölkerung wieder.

Es wird zum Teil behauptet, dass diese Entwicklung aus­schließlich den ökonomi­schen, sozi­alen und po­litischen Verwerfungen seit dem Vereini­gungsprozess ab 1990 geschuldet sei. Dabei wird übersehen, dass es sowohl in der DDR als auch in der Bundesrepublik jeweils eine rechte Bewegung gegeben hat, die neonazistisch, rassistisch und antisemitisch ausgerichtet war.

Über diese ‚rechten Kontinuitäten‘ und ihren Zusammenhang mit den Wahlergebnissen der letzten Jahre wird der Historiker Harry Waibel in seinem Vortrag berichten.

Was: Vortrag von Historiker Harry Waibel.
Wann: Freitag 31.01.2025, 19:00 Uhr.
Wo: FAU-Lokal, Grüntaler Str. 24

Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt.
The event will be held in German.

Vortrag Harry Waibel: „Rechte Kontinuitäten. Antisemitismus, Rassismus und Neonazismus in Deutschland seit 1945“