Böll-Stiftung verweigert Verhandlungen
Am 11. Oktober fand ein Gespräch zwischen der HBS und der FAU Berlin statt. Nachdem am 5. September das Berliner Arbeitsgericht einer Klage auf Festanstellung eines FAU-Mitglieds stattgab, wurde in der grünen Stiftung illegale Leiharbeit festgestellt. Bei dem Gespräch sollte es u.a. um eine außergerichtliche Einigung über die Frage der Vergütung des nunmehr festangestellten Beschäftigten gehen, sowie um eine mögliche Einigung für noch anstehende Klagen auf Festanstellungen. Die FAU Berlin befindet sich seit mehreren Monaten im Konflikt mit der Stiftung aufgrund prekärer Beschäftigung und Outsourcing.
Schon nach wenigen Minuten beendete die FAU Berlin das Gespräch. Die Geschäftsführung der HBS weigerte sich die Basisgewerkschaft als Verhandlungspartner anzuerkennen, welche eine im Betrieb vertretene Gewerkschaft ist und die Interessen ihrer Mitglieder in diesem Konflikt vertritt. Stattdessen will die HBS Einzelgespräche mit KollegInnen führen. Damit untergräbt die HBS die Funktion der Gewerkschaft.
In der Verhandlungsverweigerung der HBS sieht die FAU Berlin daher eine passive Gewerkschaftsfeindlichkeit. „Nicht die Geschäftsführung sucht sich die Gewerkschaft aus, sondern die Beschäftigten“, so Florian Wegner, Sekretär der FAU Berlin nachdrücklich. „Die Haltung der Geschäftsführung zeigt, dass in der Stiftung nach wie vor postdemokratische Zustände herrschen“.
Bisher wurde dem Gewerkschaftsmitglied der Lohn vorenthalten und auf die angebotene Arbeitskraft nicht reagiert. Die Stiftung forciert damit eine wirtschaftliche Notsituation für den Kollegen. Als gewerkschaftliche Vertretung besteht die FAU Berlin beharrlich darauf, ihrer gewerkschaftlichen Aufgabe nachzukommen und verurteilt diesen gewerkschaftsfeindlichen Kurs.
Berlin den 16.10.2013