Aktionswoche gegen prekäre Beschäftigung bei der Heinrich-Böll-Stiftung (HBS)
Mit einer Aktionswoche vom 29. Juli bis zum 2. August machte die Gewerkschaftsföderation FAU bundesweit auf die prekären Arbeitsverhältnisse in der Grünen-nahen HBS aufmerksam. Seit langem werden Beschäftigte des Technik- und Servicepersonals über Drittfirmen geliehen, wodurch die Stiftung Tarife und grüne Mindestlohnforderungen untergräbt. Über 20 Aktionen fanden in mehreren deutschen Städten statt.
Die Beschäftigten hatten sich vor Monaten an die FAU Berlin gewandt, die seitdem für ihre Festanstellung kämpft. Mittlerweile sind mehrere Klagen auf Festanstellung anhängig. Die KollegInnen aus dem Bereich der Veranstaltungsassistenz waren zum Teil seit Jahren dort beschäftigt. "Zum Dank erhielten wir einen Kuchen, das war's" entrüstet sich der Betroffene Michael Rocher.
Die HBS reagierte auf die gewerkschaftlichen Aktivitäten mit der kalten Kündigung: Der Drittfirma, über die die KollegInnen angestellt waren, wurde der Vertrag nicht verlängert. Für die Beschäftigten war innerhalb der Aktionswoche der letzte Arbeitstag. Bei den Aktionen stellten die GewerkschafterInnen der FAU mehrfach fest, dass die angeprangerten Zustände in der HBS auch bei Grünen für Unmut sorgten. Eine Petition der FAU Berlin an die HBS hat bereits über 350 UnterzeichnerInnen -- darunter auch Grüne.
Die HBS moniert nach wie vor, dass es lediglich um 97 Cent mehr Lohn ginge und eine Neuausschreibung erforderlich war. "Erforderlich war nicht die Neuausschreibung, sondern die umgehende Festanstellung der kalt gekündigten KollegInnen" äußert sich der Gewerkschaftssekretär Markus Weise, "den Beschäftigten dabei noch jeden Cent streitig zu machen ist einfach zynisch". Die FAU Berlin legte bereits eine deutlich höhere tarifliche Eingruppierung zugrunde. "Wir führen unseren Protest fort", so Weise.
Berlin den 05.08.2013
Pressemitteilung mit Übersicht der Aktionen:
Weiterführende Links:
Short-Link zur Petition: http://is.gd/vnJTGf
Infos zum Arbeitskampf: http://berlin.fau.org/boell