„Wir sind keine gesichtslosen Leiharbeiter!“
Seit einigen Wochen kämpft die FAU Berlin aktiv gegen die prekären Beschäftigungsverhältnisse ihrer Mitglieder und SympathisantInnen bei der grünen Heinrich-Böll-Stiftung. Die Geschäftsführung hat im Betrieb offene Debatten über diese Arbeitsbedingungen immer wieder verhindert oder erschwert, verweigert sich bisher direkten Verhandlungen mit der FAU und will nun das Auslaufen bestehender Outsourcing-Verträge für Konferenzassistenz nicht etwa zur Schaffung fester Stellen nutzen, sondern lediglich einen neuen Personaldienstleister beauftragen. Damit wären die KollegInnen in diesem Bereich ihren Job los.
Dagegen protestierte die FAU mit einer Kundgebung am 27.06.2013 vor dem Haus der Stiftung in Berlin. „Die KollegInnen kommen sich vor wie alte Möbelstücke, die kaputt sind und nun ersetzt werden“ sagte einer der Betroffenen vor den 50 TeilnehmerInnen der Kundgebung. Und: „Es tut gut, sich endlich zu wehren!“ Gefreut haben wir uns auch darüber, dass TeilnehmerInnen einer parallel in den Räumen der Stiftung stattfindenden Konferenz zu Protestkultur und Repression in Osteuropa sich über unser Anliegen informierten und sich solidarisch zeigten.
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Die Geschäftsführung verbreitet unterdessen, sie könne bei der Ausschreibung von Dienstleistungen aus rechtlichen Gründen keine besseren Bedingungen verlangen, achte aber darauf, dass nach Tarif bezahlt würde, wenn es einen gibt. Der Tarif, der in der Stiftung sonst üblich ist, wird allerdings seit Jahren deutlich unterboten. Wenn das Vergaberecht keine Tarifbindung zulässt, meinen wir, muss man die KollegInnen eben selbst beschäftigen, wenn man Wert legt auf eine angemessene Bezahlung.