TV-L: FAU Berlin streikt mit
Die Gewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) fordern Inflationsausgleich (Lohnerhöhung um 5 Prozent, mindestens aber um 150 Euro monatlich – bzw. im Gesundheitswesen: 300 Euro), bessere Bedingungen für Azubis (ÖPNV-Tickets, Übernahme) und studentische Beschäftigte (überhaupt Tarifabdeckung) sowie fairere Eingruppierungen. Die Ausbeutendenseite möchte die Tarifrunde hingegen nutzen, um in den nächsten Jahren vor allem auf Kosten unterer Entgeltgruppen des öffentlichen Dienstes zu sparen und Arbeiter:innen unvorteilhafter eingruppieren zu lassen.
Für 95 % der Gesellschaft sollte klar sein, wem hier der Sieg zu wünschen ist. Sei es, weil man selbst direkt oder indirekt in den Tarifbereich fällt, weil man faire Bezahlung zum Beispiel im Gesundheitssektor für vernünftig hält oder weil auf dem Arbeitsmarkt Beschäftigungsstandards von Millionen Menschen immer auch auf andere Arbeitsverhältnisse ausstrahlen.
Mitmach-Aufruf der FAU Berlin
Was bei diesem Tauziehen herauskommt, hängt stark davon ab, wie viel Einigkeit und Entschlossenheit die Arbeiter:innen an den Tag legen. Vieles daran, wie DGB-Gewerkschaften solche Kampagnen führen, passt nicht zu den Vorstellungen der FAU. Aber wir wollen verdammt sein, wenn wir deshalb nur von der Seite zuschauen, wie um unsere Arbeitsbedingungen gerungen wird.
Darum ruft die FAU Berlin ihre nach TV-L arbeitenden Mitglieder dazu auf, bei den Warnstreikmaßnahmen des DGB in den nächsten Wochen mitzumachen. Seid dabei!
FAU-Mitglieder werden unter anderem an der verdi-Warnstreikdemo am 2021-11-25 (Start: 8:45 Uhr, S Tiergarten) teilnehmen.
Technisches zur Streik-Beteiligung
Während der DGB-Streikmaßnahmen genießen auch Nicht-DGB-Gewerkschaftsmitglieder Kündigungsschutz. Beachtet bitte, dass TVStud-Beschäftigte manchmal mit aufgerufen werden (i.d.R. bei verdi-Aufrufen, was wir wie 2019 gut finden) und manchmal nicht (i.d.R. bei GEW-Aufrufen). Aber Vorsicht: Auch der beste juristische Schutz bewahrt euch natürlich nicht vor fiesen Vergeltungen durch Bosse. Gegen Maßregelungen ist das beste Mittel, dass ihr viele eurer Kolleg:innen mit in die Streikmaßnahmen hineinzieht, egal ob FAU-Mitglieder, GEW, verdi oder unorganisiert! Und nebenbei erhöht breite Beteiligung auch noch die Wahrscheinlichkeit, dass bei diesem Arbeitskampf sowie bei der nächsten Krise an eurem Arbeitsplatz, bei der es auf Solidarität der Belegschaft ankommt, was Besseres rauskommt. Streiken ist eigentlich immer eine gute Idee.