Messeshop: Konflikt erfolgreich beendet!
Die beiden spanischen Kollegen sollten für die Firma Messeshop als Selbstständige arbeiten. Eingesetzt wurden sie auf den Berliner Messen Fruit Logistica und ITB. Eine korrekte Entlohnung hatten sie nicht erhalten, die FAU Berlin wurde aktiv. Nachdem mehrmalig Nachforderungen ergebnislos geltend gemacht wurden, erhöhte die Gewerkschaft nach und nach den Druck. Obwohl die gewerkschaftlichen Aktionen der Firma nicht schmeckten, schaltete die Geschäftsführerin Frau Puell auf Stur. Selbst vor Gericht blieb sie trotzig. Besonders nachtragend war die Geschäftsführerin wegen einer Online-Petition, mit der die UnterzeichnerInnen in mehreren hundert E-Mails über mehrere Tage ihren Protest gegen die dreisten Beschäftigungsmethoden kundtaten.
Die Firma Messeshop ist letztlich ein exemplarisches Beispiel, wie MigrantInnen in Deutschland in unsichere Beschäftigungskonstrukte gedrängt werden und wie ihr Unwissen zugunsten der Arbeitgeber ausgenutzt werden soll. Während für den ersten Kollegen vor Gericht ein Sieg errungen wurde, stand noch aus, ob die Forderungen für den zweiten Kollegen ebenfalls vor Gericht erstritten werden müssen. Die Niederlage vor Gericht im Dezember letzten Jahres und Imageverluste durch die gewerkschaftliche Kampagne haben wohl letztlich auch bei Frau Puell zu einem Umdenken geführt. Egal wie lange es dauerte, die Gewerkschaft ließ nicht locker und die Firma Messeshop konnte sich nicht vor den Folgen ihrer miesen Beschäftigungspraxis verstecken. Dadurch machte die FAU Berlin erneut deutlich, dass sie auch bei Konflikten mit Kleinstbetrieben und atypischen Beschäftigungsformen handlungs- und aktionsfähig ist und ihre Mitglieder nicht alleine lässt.