Es gibt ein Gegenmittel gegen professorale Willkür: Die Gewerkschaft!
Seit Februar 2020 führte unsere Betriebsgruppe an der Humboldt-Universität (HU) Berlin einen Konflikt gegen professorale Willkür, die Teil eines systematischen Problems ist. Erneut hatte eine (Geografie-)Professorin die Ausstellung eines Arbeitszeugnisses zum Disziplinierungswerkzeug umfunktioniert: Ein Mitarbeiter wurde für seinen Einsatz im Wahlvorstand des studentischen Personalrats gemaßregelt. Solche Maßregelungen sind nicht nur Angriffe auf Einzelpersonen. Sie zielen auf alle Arbeiter*innen, die sich für ihre Interessen einsetzen!
Im Mai wurde deswegen eine Dienstaufsichtsbeschwerde eingereicht, die auch zu einer Korrektur des Zeugnisses führte. Die Rechtsabteilung der HU machte die Aufklärung des Falls selbst zu einer Farce, als sie lediglich das Referat für Personalabteilung und die Vorgesetzte an dessen Prüfung beteiligte - in der Beschwerde wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass auch den Personalrät*innen der HU mehrere ähnliche Fälle bekannt sind.
"Dass weder diese Gremien noch Kolleg*innen aus der Abteilung in ihr Verfahren miteingebunden wurden, spricht für sich", so Daniel Schmitz, Ansprechperson der Betriebsgruppe, "die Rechtsabteilung hat in ihrer Prüfung außerdem ein wichtiges Beweisstück übergangen." Doch entgegen der formalen Ablehnung der Beschwerde zeigte die anschließende Korrektur des Arbeitszeugnisses, dass dem Kollegen de facto Recht gegeben wurde.
Trotz der widrigen Umstände im Rahmen der ersten Corona-Welle, die Bürorundgänge und direkte Aktionen erwschwerte, kann unsere Betriebsgruppe an der HU somit einen Erfolg feiern.
"Weitere Kolleg*innen können sich in solchen Fällen gerne an uns wenden", so Schmitz, "denn es gibt ein Gegenmittel gegen professorale Willkür: Die Gewerkschaft!"
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Du wurdest auch mit einem schlechten Arbeitszeugnis gemaßregelt? Dann schreib uns faub-huberlin (at) fau.org. Gemeinsam können wir ein besseres erkämpfen!